„Der Jaguar E-Type ist mein Jugendtraum“

Film- und Fernsehstar Volkert Kraeft ist prominenter Starter der FIVA World Rally. Der aus „Tatort“, den „Buddenbrocks“, „Traumschiff“ und vielen Fernsehserien bekannte Schauspieler ist ein echter Oldtimer-Fan. Worauf er sich bei der internationalen Oldtimer-Rallye im Weltklasseformat besonders freut und was er an seinem Jaguar E-Type von 1969 besonders liebt, das verrät er im Interview.

Sie nehmen an der FWR mit Ihrem weißen Jaguar E-Type, Baujahr 1969, teil. Was fasziniert Sie besonders an diesem Auto?

Dieses Auto ist mein Jugendtraum! Ende der 60er Jahre hatte bei mir in Hamburg ein Mechaniker so einen Jaguar E-Type auf seinem Hof. Von Anfang an war ich fasziniert davon. Mir war klar: ‘Eines Tages werde ich dieses Auto fahren!‘ Die Form ist der Wahnsinn: vorne diese unendlich lange Motorhaube und die geschwungene Karosserie mit den ausgebeulten Kotflügeln. Die Formen sind weich und gleichzeitig aggressiv. Über die Bedeutung des Hecks gibt es ganze wissenschaftliche Abhandlungen.

Was ist das für ein Gefühl mit diesem Oldtimer zu fahren?

Ein richtig gutes! Ich fahre den Rechts-Driver wahnsinnig gern. Er fährt sich schön und fließend. Ich habe ihn weicher gestellt, er ist nicht mehr so hart gefedert. Am liebsten fahre ich scharfe Kurven damit. „Das Schiff“ legt sich rein und dann dauert es sehr, sehr lange bis die Motorhaube um die Ecke kommt.

Wie sind Sie persönlich auf das Thema Oldtimer gekommen?

Mir ging es immer ganz speziell um diesen wundervollen Jaguar E-Type! (lacht) Obwohl er jetzt über 50 Jahre alt ist, habe ich nicht immer das Gefühl, dass er auch ein Oldtimer ist. Für mich sind Oldtimer diese „Messingfahrzeuge“, also Vorkriegsfahrzeuge bis 1914 und noch ein wenig darüber hinaus. Da ist die anfängliche Ingenieurskunst drin, da waren richtige Tüftler am Werk. Das ist unglaublich beeindruckend! Als Mitglied des Allgemeinen Schnauferl-Clubs (ASC) liebe ich das ganz besonders.

Worauf freuen Sie sich am meisten bei der FIVA World Rally Germany im Sauerland?

Bei dieser internationalen Oldtimer-Rallye kommen Menschen aus unterschiedlichen Ländern mit ihren ganz besonderen Oldtimern zusammen, die eine Leidenschaft teilen: alte Autos! Ich freue mich ganz besonders auf die Benzingespräche, auf den Austausch mit Gleichgesinnten und darauf gemeinsam zu fachsimpeln. Das sind herrliche Begegnungen!

Wie bereiten Sie sich darauf vor?

Ich hole das Auto aus der Garage und bringe es einen Tag auf Vordermann. Öl, Wasser und Reifendruck werden geprüft und natürlich wird es saubergemacht, hergerichtet und vollgetankt, bevor meine Frau und ich es gemeinsam beladen. Was viele nicht wissen: der Jaguar E-Type hat einen riesigen Kofferraum. Die Notbank lässt sich nach vorne klappen und dann passt unser Gepäck auch für große Touren problemlos rein. Wir sind damit schon nach Weimar, Berlin, Potsdam, München und an den Bodensee gefahren.

Bei den Dreharbeiten zu den Buddenbrooks lernten Sie Ihre jetzige Ehefrau Edeltraut kennen. Sie ist Ihre Beifahrerin bei der FWR. Wir würden Sie ihr Team beschreiben?

Also das ist so: Meine Frau hat das Roadbuch und flucht schon am Abend vorher darüber. Ich beruhige sie, sie spricht mit den anderen Damen, die sich gegenseitig beruhigen und feststellen, dass das alles gar nicht so schwer ist. Und während der Fahrt brüllen wir uns dann an, weil der Motor so laut ist. Am Schluss einer Tour sind wir eigentlich immer heiser. Zufrieden, glücklich und heiser! Schöner könnte es nicht sein!